der falsche Raum

Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
der falsche Raum

Der falsche Raum war gefüllt, mit nichts anderem als purer, reiner Fantasie. Eine Fantasie, die er mit euch teilen möchte. Denn er liebt Geschichten.


    My Hero Academia *Bakudeku*

    avatar
    Rin Kawano
    Admin


    Anzahl der Beiträge : 3
    Anmeldedatum : 08.04.19
    Alter : 23

    My Hero Academia *Bakudeku* Empty My Hero Academia *Bakudeku*

    Beitrag von Rin Kawano Mo Apr 08, 2019 5:21 pm

    In unserer heutigen Gesellschaft ist das Unmögliche, Möglich geworden. Das Unfassbare ist Fassbar geworden. Eine Welt in der über achtzig Prozent der Menschen besondere Fähigkeiten haben, sogenannte Spezialitäten, Quirks, Macken. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass ein Beruf ins Rampenlicht gerückt worden ist, der des Superhelden. Mutige Männer und Frauen die ihr Leben riskieren um die Gesellschaft vor dem Bösen zu bewahren. Auch ich will ein solcher Held werden, der Number One Hero meiner Generation. Diese Geschichte erzählt, wie ich das erreichen werde, und wie ein ganz bestimmter Mensch mir dabei nicht von der Seite weicht.
    -Deku-
    avatar
    Rin Kawano
    Admin


    Anzahl der Beiträge : 3
    Anmeldedatum : 08.04.19
    Alter : 23

    My Hero Academia *Bakudeku* Empty Re: My Hero Academia *Bakudeku*

    Beitrag von Rin Kawano Mo Apr 08, 2019 8:09 pm

    Katsuki:
    " Du bist toll Kacchan"
    Seine Stimme ist dicht an meinem Ohr. Dichter als ich sie erwartet hätte. Ihr Klang ist wie immer weich und aufrichtig. Niemals habe ich erlebt dass seine Stimme erzürnt oder bösartig klang. Immer war sie weich...und sanft. Eine Stimme, die mein Blut in Wallung brachte, meinen Zorn schürte. Ein genervtes Knurren entweicht meinen Lippen. Kaum das ich mich umdrehe sehe ich direkt in seine Augen. Diese verdammt großen unschuldigen Augen. Sie sind grün, umrahmt von Sommersprossen. Ein ganz spezielles grün, das ich seit Kindertagen an meiner Seite hatte. Das ich nie losgeworden war. Er war immer da gewesen und mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen ohne ihn zu sein. Auch wenn es nichts gab was ich mir sehnlichster wünschte. Dieser nervige Kerl. Selbst auf die Yuei wollte er mir folgen. Dabei hatte er nicht einmal eine Spezialität. Seine Aufnahme war also eigentlich unmöglich. Eigentlich...Sollte er es nicht schaffen...Eigentlich. Am liebsten würde ich ihn in die Luft jagen um auch noch die kleinste Möglichkeit seines Bestehens der Prüfung zu verhindern. Am liebsten sein zärtliches Lächeln aus dem Gesicht brennen.
    " Ich find dich so toll"
    Das Knurren in meiner Kehle wird größer, wird lauter, tiefer, bedrohlicher. Er soll aufhören. Er soll endlich aufhören sich über mich lustig zu machen mit diesem Gesicht, dass so unschuldig scheint. Obwohl er keine Fähigkeit hat, obwohl er ein kompletter Nichtsnutz ist, hat er schon immer auf mich hinab gesehen. Schon immer. Schon immer! Ich könnte ihn töten. Ihn vernichten. Ein für alle mal. Ich hole aus, packe sein gesicht, die Explosion schießt durch meinen Arm und...Ich wache auf.
    Mein Atem ist langsam und ruhig, obwohl mir der Schweiß auf der Stirn steht und langsam das Kinn hinab läuft. Er riecht süßlich, nach Karamell. Das weiße Bettlaken ist verbrannt, ein großes Loch in der Decke. Glut funkelt an den Rändern. Asche auf meinen Beinen. Verdammt...
    Der Verschleiß an Bettwäsche war kaum noch auszuhalten. Meine Mutter würde mich umbringen, das war mir klar. Sie würde mich anbrüllen mir eine runter hauen. Die alte Schachtel.
    Langsam erhebe ich mich. Der Arm, aus dem die Explosion gekommen sein musste, schmerzt. Schweiß tropft auch von meinen Fingerspitzen. Ich muss mich waschen, befürchte, dass sonst eine unkontrollierte Explosion entstehen könnte. Somit verlasse ich mein Zimmer und betrete das Bad. Heute ist der Tag der Aufnahme an der Yuei. Eine Prüfung, die als eine der schwersten ganz Japans gilt. Eine Prüfung die ich unbedingt bestehen will. Denn mein einziges Ziel ist es, ein Superheld zu werden. Und keine Schule ist besser dafür geeignet als die Yuei.

    Midoriya:
    Ich schaue auf den Wecker. 4:47. Meine Güte, die Zeit will einfach nicht vergehen. Schon die ganze nacht liege ich wach und muss an den kommenden Tag denken. Die Aufnahmeprüfung der UA. Ich will an diese schule und ich werde alles tun, was ich kann, damit ich es schaffe. Ich werde der erste sein, der es auch ohne Fähigkeit schafft, an diese Schule zu kommen und ein Held zu werden. Ob die anderen, die morgen da sein werden, auch so schrecklich aufgeregt sind? Ob Kacchan aufgeregt sein wird? Er ist immer so selbstsicher und angeberisch, aber irgendwie glaube ich, dass er das nicht so meint, wenn er immer so gemein zu allen ist. Allein sein Blick jagt einem einen Schauder über den Rücken, aber mich hat das nie gestört. Er wird mit seiner Fähigkeit sicher keine Probleme haben, es an die UA zu schaffen. Ich möchte so gern so sein wie er. Ganz normal mit Fähigkeiten, so wie jeder andere auch. Ich möchte einfach nur wie sie sein.
    Ich schaue wieder auf die Uhr. Es ist 5min später als eben. In meinem Zimmer ist es so unglaublich warm, dass ich aufstehe und das Fenster öffne. Draußen scheint der Mond und die Luft ist noch ein wenig feucht vom Regen gestern abend. Am Himmel erkenne ich mein liebstes Sternbild: All Might. Eigentlich gibt es das nicht, aber ich fand immer, dass die Sterne dort genauso aussehen wie er. Ich setze mich ins Fensterbrett, starre in den Himmel und denke an meinen liebsten Superhelden. Wie gern wäre ich wie er... Die Welt mit einem Lächeln retten. Ich nehme mir vor, dass, egal was bei der Aufnahmeprüfung passiert, ich lächeln werde. Lächeln, wie mein Idol. Der größte Superheld der Welt.

    Katsuki:
    Ich spucke aus. Zu der Zahnpasta mischt sich Blut von meinem Zahnfleisch. Schon immer war meine Art zu putzen zu aggressiv gewesen. Ich nehme erneut einen Schluck Wasser zu mir, spüle den Mund aus und spucke erneut in das Waschbecken. Immer noch Blut. Genervt rümpfe ich die Nase und lasse den Spiegel hinter mir. Lasse das Bad hinter mir und gehe, mir ein schwarzes Shirt überziehend, die Treppe hinab. Bei jedem Schritt knarrt das Holz leicht und entlockt mir ein schnauben. So ein nerviges Geräusch. Würde es nach mir gehen hätte ich dieses alte Haus schon längst in die Luft gejagt, aber es ging nicht nach mir. Schon gar nicht in dieser Familie. Da hatte jemand anderes das Sagen. Jemand, der auch jetzt seine Stimme erhob.
    " Katsuki! Schwing endlich deinen Arsch hier runter! Du kommst zu spät!", dröhnt es aus der Küche.
    " Halt die Schnauze ich komm ja schon!", brüllte ich zurück und will die Hände in die Hosentaschen stecken, doch bemerke, dass ich nur meine Boxer anhab. Ich verdrehe die Augen, wieso hat Unterwäsche keine Hosentaschen? So ein Blödsinn und unsinniges Zeug.
    Gerade als ich die Küche betrete setzt meine Mutter erneut an um durch die Wände zu schreien.
    " Bin doch da!", knurre ich bedrohlich und nehme mir eine Paprika.
    Ohne soe zu entkernen beiße ich einmal in die Mitte. Mein Vater sitzt am Küchentisch und sieht bei dem Geräusch der Paprika auf. Vor ihm liegt eine Zeitung, die Titelseite ziert All Might.
    " Kannst du die Paprika nicht vielleicht normal essen?", faucht mich meine Mutter an, die den Blick meines Vaters bemerkt hat, " Und zieh dir gefälligst eine Hose an!"
    " Schnauze!", bringe ich zwischen zwei weiteren Bissen hervor

    Midoriya:
    „Izuku! ... Izuku, wach auf! Heute ist es soweit!“ Als ich langsam meine Augen öffne, sehe ich meine Ma wie sie sich über mich beugt. „Sag mal, was hast du hier denn gemacht, mein Schatz?“ „is egal...“ murmele ich, schließe das Fenster und schlürfe ins Bad. Ein Blick in den Spiegel sagt mir, dass ich nicht genug schlaf hatte. Absolut nicht. Meine augenringe ziehen sich ziehen sich fast bis zur Nase und färben die Haut in einem ungesunden Blauton. Meine Haare sind unordentlich zerstrubbelt und aus irgendeinem Grund finde ich ein kleines Blatt darin. Ich ziehe es heraus und erinnere mich, dass ich ja das fenster geöffnet hatte und wohl auch im Fensterbrett eingeschlafen sein müsste. Der Kratzer auf meiner linken Wange erklärt auch, weshalb ich auf dem Boden wieder aufgewacht bin.
    „Izuku, Schatz, ich will ja nicht drängeln, aber du hast es schon sehr eilig!“ höre ich meine Ma von unten rufen. Ich kämme also meine Haare, putze meine Zähne und klebe ein Pflaster auf meine Wange. In Rekordzeit ziehe ich mich an, schnappe mir meine Tasche und schaue nochmal auf mein All Might Postet an der wand. „Wenn ich wieder da bin, dann habe ich es geschafft. Dann werde ich ein Held wie du“ flüstere ich leise vor mich hin.
    „Izuku, du musst wirklich los!“ Ich renne nach unten, stolpere dabei auf der treppe und falle fast nochmal hin, bevor ich vor der Tür bei meiner Ma stehe. „Du schaffst das mein Sohn. Und egal, was passiert: ich werde immer stolz auf dich sein.“ sagt sie, bevor sie mich umarmt. Ich merke, dass sie Tränen in den Augen hat und strahle sie deswegen mit meinem lächeln an. „Ich werde es schaffen! versprochen!“ sage ich und renne los. Ich hab es wirklich schon sehr eilig.

    Katsuki:
    Nach einem kleinen Streit mit meiner Mutter bei dem sowohl ich als auch sie einige gute Schläge gesetzt hatten verlasse ich das Haus. Noch immer dröhnt ihre Stimme in meinem Kopf.
    " Du wirst dich gefälligst anstrengen Katsuki und wage es nicht deinen Lehrern dumm zu kommen"
    " Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich alte Schachtel?"
    " Für sehr bescheuert. Gib einfach dein bestes. Du kannst das mein Sohn. Also versau es dir nicht indem du den Mund aufmachst"
    Sie hatte mich umarmt. Glück hatte sie mir nicht gewünscht, sie wusste dass ich das nicht brauchte, stattdessen hatte sie mir versichert, wie stolz sie auf mich war. So ein sentimentaler Mist. Bei der Erinnerung an diese peinliche Situation befördere ich genervt einen Stein in die Luft.
    Ich habe eine schwarze Hose an, die mir bis in die Knie zu hängen scheint. Meine Mutter hatte mich gebeten mir etwas ordentliches anzuziehen doch ich hatte ihre Stimme nicht zu mir vordringen lassen. Ich brauche eine Hose in der ich mich bewegen kann. Die eine Hand in der Hosentasche, in der anderen eine weitere rote Paprika -ich habe noch viele weitere in der Tasche- gehe ich gemütlich den Weg zur Yuei. Ich hab noch genug Zeit, stehe ich doch jeden Tag viel zu früh auf um bis zu meiner Schule laufen zu können. Die Yuei ist nicht weiter entfernt als meine Mittelschule, liegt einfach nur in der anderen Richtung. Ein weiterer Biss und die Paprika ist verschwunden. Ich schultere meine Tasche und beschleunige meinen schritt. Schneller und schneller, bis ich schließlich zu joggen beginne. Mein Herz schlägt normal, dem Rhythmus meiner Schritte anpassend, der Wind zerzaust meine eh schon zerzausten Haare. Ich blicke in den Himmel. Er ist blau. Keine Wolke am Himmel, komplett klar. Wie meine Zukunft.
    Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Ich werde sie alle überflügeln und sogar besser werden als All Might.

    Deku: Gerade noch so habe ich die bahn geschafft, damit ich noch pünktlich komme. Es ist unglaublich voll und zwischen den erwachsenen, die alle dich gefmdrängt stehen, fühle ich mich sehr unwohl. Auf dem Titelblatt der Zeitung, die der Bahn neben mir liest, kann ich ein foto von All Might erkennen. Ich versuche, die Schlagzeile zu entziffern, doch das ist schwierig, weil sich der mann ständig bewegt. „All Might wird....“ „All Might wird neuer Lehrer an...“ „All Might wird neuer Lehrer an der UA“ kann ich endlich erkennen, als der Mann mal für 2s stille hält. ich kann gar nicht glauben, was dort geschrieben steht. All Might, der größte aller Superhelden soll mich demnächst unterrichten?! Ich kann mein Glück kaum fassen und nehme mir vor, mehr als alles zu geben, damit ich an diese Schule kann.
    „Nächste Haltestelle: Goldline Shopping Center“. Verdammt, ich hätte letzte Haltestelle aussteigen müssen, was bin ich nur für ein trottel! Ich steige aus und beginne zu rennen. Es ist so warm und ich beginne gleich zu schwitzen, doch mir ist alles egal. Ich will nur zu dieser Schule.
    Völlig erschöpft komme ich am großen eingangstor der UA an. Beim Anblick des riesigen Gebäudes und auch der anderen schüler bekomme ich ein mulmiges Gefühl in meinem Magen. Lächeln! denke ich mir und setze ein breites Grinsen in mein gesicht. Langsam laufe ich den Weg entlang. So viele andere schüler...was wohl ihre fähigkeiten sind? wahrscheinlich fragen sie sich das gleiche bei mir. Doch keiner von ihnen weiß es. Dass ich hier bin, ohne eine Fähigkeit. Und dass ich trotzdem ein Held werde, so wie All Might. Ich gehe weiter und halte ausschau nach Kacchan. Ob er schon da ist?
    „Hey du da!“ ruft eine schnelle aufdringliche Stimme hinter mir. „Du hast da was!“ Ich drehe mich um und bemerke, dass der blonde Junge auf mich zeigt. „Komm, ich mach es mal ab“ sagt er und klopft auf meinen Rücken. „Da war doch gar nichts! hör auf, immer alle Leute zu ärgern!“ entschuldigte sich die Mutter des Jungen und zog ihn weg. „Ich will doch nur wissen, was er für einen Quirk hat, aber irgendwie spüre ich gar nichts...“ höre ich ihn im weggehen. Ich kann seine worte nicht wirklich einordnen und bin verwirrt. Doch ich kann mir keine weiteren Gedanken mehr darüber machen, denn ich bin da. Ich stehe vor dem Eingang des Hörsaales. Ich atme tief ein und schließe dabei die Augen. „Du schaffst das. Du wirst der beste Held, den die Welt je gesehen hat!“ sage ich mir, bevor ich meine Augen öffne und mit einem Gefühl aus Unsicherheit und Entschlossenheit den Saal betrete.

    Katsuki :
    Die Hände in den Hosentaschen und kein bisschen außer Atem betrete ich den Hof der Yuei Hochschule. Sie ist ganz anders als auf den Bildern in der Zeitung oder den Magazinen die für ihre Hochschulen werben. Und nun ist sie nicht nur dem Namen nach die anspruchsvollste Schule Japans, sondern auch der stärkste Held soll an ihr die neuen Schüler unterrichten. So stand es zumindest in der Morgenausgabe. Und wie sollte ich besser den Number one Hero überflügeln, als durch seine eigene Anleitung? Ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus als ich auf den Eingang zugehe. Die anderen um mich herum sehen alle harmlos aus. Ernsthafte Gegner kann ich nur ein paar unter ihnen erkennen und das, ohne ihre Fähigkeiten zu kennen. Allein ihre Haltung zeigt mir, dass sie entweder total verunsichert sind oder generell kein hohes Selbstwertgefühl haben. Solche Idioten. Wie kann man so nur an eine Elite Schule kommen und erwarten angenommen zu werden? Ihre Naivität regt mich auf.
    Die Türen sind leichter als erwartet, als ich sie aufstoße und mir den Platz, der mir in die Hand gedrückt wird suche. Nummer 233. Eine willkürliche Nummer. Ein willkürlicher Platz. Ich lasse mich auf meinen Sitz fallen und einen Moment den Blick schweifen. Die Halle füllt sich langsam, Schüler strömen aus allen Eingängen in den Raum, laut erzählend setzen sie sich, wie kleine Kinder. Ich schnaube leicht und verschränke die Arme vor der Brust, als auf einmal er auftaucht. Ich nehme ihn gar nicht richtig wahr, nur ein grünes Funkeln, dass ich seit Jahren kenne. Ein Leuchten...
    " Deku...", knurre ich, tief aus meiner Seele heraus.
    Mein Blick fällt auf den Zettel in seiner Hand. Nummer 234

    Deku: Als ich den Saal betrete, wird mir von jemandem an der Seite ein kleiner Zettel in die Hand gedrückt. „Deine Platznummer“ sagt die Frau, die erschreckend große komplett schwarze Augen hatte, mit einem Lächeln. „Danke“ murmele ich und schaue mich im riesigen Saal um. Überall rennen Schüler, Eltern und Lehrer durch die Gegend und alle sind gehetzt und haben es anscheinend sehr eilig. „Wie soll ich hier denn emmm...“ -ich schaue auf meinen Zettel -„Platz 234 finden?!“ brabbele ich so vor mich her. „234? Das müsste irgendwo zwei Reihen vor mir sein!“ höre ich auf einmal eine Mädchenstimne neben mir. Ich schaue nach links und entdecke ein braunhaariges kleines Mädchen. „Los, komm mit“ sagt sie und rennt los. Wieso müssen denn alle unbedingt rennen? Ich hechele während ich die vielen Stufen hoch gehe und versuche mit dem Mädchen Schritt zu halten. „Hier die Reihe müsste es sein“ sagt sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie scheint überhaupt nicht außer Atem zu sein. „Da-Danke“ stammele ich, immer noch nach Atem ringend. Ich starre nochmal auf meinen Zettel und suche dann meinen Platz. Ich drängele mich an zahlreichen anderen vorbei, wobei ich jedes Mal ein höfliches „Tschuldige“ murmele. Ich schaue nochmal auf meinen Zettel, schaue auf diePlatznummerierung und dann sehe ich ihn. „Kacchan!!!“ rufe ich laut und winke ihm zu. Er verdreht genervt die Augen, aber das bin ich ja gewohnt von ihm. Ich gehe auf ihn zu und stelle fest, dass er direkt neben mir sitzt. „Oh schau mal, ich sitze direkt neben dir! Ist das nicht toll hier alles? Die vielen Menschen, die riesigen Gebäude? Ich kann es kaum erwarten jeden Tag hier her zu kommen!“ Ich schaue ihn erwartungsfroh an, bekomme jedoch keine Reaktion. Seine Haare sind unordentlich wie meine und irgendwie riecht er immer so ein wenig nach Karamell. Mag ich eigentlich. „Ich glaube, gleich geht es los...“ sage ich gespannt, als plötzlich das Licht ausgeht und eine laute Stimme ertönt.
    Diese gehört dem bekannten superhelden Present Mic. Es ist so unglaublich toll, ihn echt hier vor mir zu sehen.
    Er erklärt, wie das praktische Aufnahmeverfahren ablaufen wird. Ich mache mir dabei Notizen und schreibe alles auf, was ich für wichtig halte. Ich blinzele zu Kacchan rüber, der so aussieht als ob er schläft und gar nicht aufpasst. Ich stubse ihn an und sage „Hey, pass doch auf, sonst weißt du nachher gar nicht, was passiert!“ Als Antwort bekomme ich ein grimmiges Knurren und einen Blick, der töten würde, wenn das sein Quirk wäre.

    Katsuki:
    Genervt rutsche ich noch ein klein wenig tiefer in meinen Sessel hinein. Das musste ja passieren..wieso konnte er mich nicht ein einziges Mal in ruhe lassen? Mit seiner nervigen sanften Stimme labert er mich zu, sein Gestank nach Minze dringt in meine Nase, das ekelhafte Minzgrün seiner Augen leuchtet, als hätte er eine Lampe verschluckt. Wieso muss er sich mit seiner Präsenz immer wieder in meine Nähe drängen. Wieso musste er...Ich beiße mir auf die Lippe um ein wenig herunter zu kommen. Wenn ich mich nicht beherrschen würde, wäre meine Chance dahin. Also glitt ich noch ein klein wenig tiefer in meinen Stuhl und lauschte den Worten des berühmten Mic der allein mit seiner Stimme eine ganze Horde Schurken außer Gefecht setzen konnte. Als er geboren wurde, soll sein erster Schrei so laut gewesen sein, dass allen anwesenden die Ohren begonnen hatten zu bluten.
    Deku ermahnte mich acht zu geben, was ich nur mit einem genervten knurren kommentierte. Am liebsten hätte ich ihm das Gesicht weggeblasen, doch das konnte ich mir bei all dem Publikum nicht leisten. Stattdessen bedeutete ich ihm mit einem weiteren schnauben mich in Ruhe zu lassen und richtete meinen Blick wieder auf Present Mic. Er erklärte uns ausführlich die verschiedenen Typen von Gegnern die es in der Prüfung geben würde, als plötzlich - Mic hatte noch nicht einmal ausgesprochen- ein junge mit Brille aufstand und dazwischen sprach.
    " Entschuldigen Sie Sir aber sie sprachen von drei Arten von Gegnern, aber auf unseren Blättern sind vier Arten aufgedruckt. Sollte dies ein Fehler sein frage ich mich wie sie sich reinen Gewissens eine Elite Schule nennen können. Das ist unverzeihlich"
    Er wandte sich zu uns um:" Und du da, Lockenkopf. Dein ständiges dazwischenreden stört mich. Wenn du nur hier bist um andere zu stören geh bitte"
    Ich zog eine Augenbraue in die Höhe, während der Lehrer schnell eingriff und uns über die letzte Art der Gegner aufklärte. Einen Störenfried der nur dazu da war Chaos zu verbreiten und keinerlei Punkte gewährleistete.

    Midoriya:
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. der ganze Saal hatte mich angeschaut, als dieser unhöfliche Besserwisser mich ermahnt hatte. Für wen hält der sich eigentlich?! Ach egal.... sowas kann ich mir jeden Falls nicht noch mal erlauben, sonst war es das hier. Als Present Mic uns alles erklärt hatte, wurden wir auf verschiedene Arenen für die Prüfung aufgeteilt. Als ich gesehen hatte, dass ich mit Kacchan in einer Arena sein würde, wusste ich nicht recht, ob ich mir freuen sollte oder mir sorgen machen sollte. Einerseits ist er jemand, den ich wenigsten kenne. Andererseits ist er wirklich gefährlich manchmal. Und einschüchternd. Wenn er mich mit seinen roten Augen so wütend anstiert, dann fühle ich mich immer so seltsam hin und her gerissen. Ich weiß, ich sollte Angst haben, doch ich bin meist viel zu fasziniert von der Stärke und Intensität, die von diesen unglaublichen Augen ausgeht. Ich schüttele meinen kopf um wieder zu klaren Gedanken zu kommen. Ich hatte mich irgendwie ablenken lassen. Ich sollte mich nun besser konzentrieren und wirklich alles geben, damit ich es hier schaffe.
    Ich folge den anderen aus dem Saal hinaus zur Arena. Mein Herz pocht wie wild in meiner Brust und meine Hände fangen mit jedem schritt, dem ich der Arena näher komme, mehr an zu zittern. Ich versuche zu überblicken, wer alles noch in meiner Arena ist: ich erkenne den blonden Jungen von vorhin, den Besserwisser, Kacchan und sogar das Mädchen mit den braunen Haare, die mir vorhin den Weg gezeigt hatte. Sie lachte mich an und winkt mir zu, doch ich kann mich kaum bewegen, so aufgeregt war ich. Meine Gedanken sind überall, nur nicht im hier und jetzt. Ich schwitze und versuche mich zu beruhigen, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Ich denke an All Might und an das, was ich erreichen will, bis ich das Startsignal höre und anfange zu rennen, als würde mein Leben davon abhängen. Denn das tut es.

    Katsuki:
    Ich bin ganz ruhig als wir den Bus verlassen und die Arena vor uns sehen. Neben mir spüre ich ein Mädchen mit Mondgesicht und braunen Haaren zittern, sehe die unkoordinierten Bewegungen der Mitprüflinge, ihre nervöse Haltung, rieche den Schweiß ihres Körpers. Mit einem Blick kann ich erkennen, dass sie sich fürchten. Sie haben Angst durchzufallen, oder davor, von einem der Gegner verletzt zu werden. Ihre Pupillen zwitschern unruhig hin und her, ihre Körper sind angespannt, die Minen erstarrt.
    Ich hingegen stehe locker da, die Hände in den Hosentaschen, ein Grinsen auf den Lippen. Während ich auf das verschlossene Tor zugehe machen die anderen bereitwillig platz. Einige sehen mich an, als hätte ich den Verstand verloren, andere, als würden sie meine Kühlheit bewundern. Doch das interessiert mich nicht. Was sie denkt, was die Masse denkt, interessiert mich nicht. Solange ich mich nicht überzeugen kann ist die Meinung der Masse unwichtig. Meine Finger zucken ungeduldig. Endlich will ich etwas zwischen die Finger bekommen. Egal ob es ein Gegner oder deku ist, ich muss meine Explosion endlich freilassen. Ein Hunger macht sich in meiner Brust breit. Ein Durst, den ich nicht kontrollieren konnte.
    " Deine Fähigkeit ist unglaublich...Aber retten kannst du damit keinen. Du würdest die anderen nur verletzen"
    "Du bist wahnsinnig stark...Aber so wie du drauf bist könntest du eher ein Schurke sein"
    Ich werde es ihnen zeigen. Werde es ihnen allen zeigen, dass ich ein Superheld werde, der beste den die Welt je gesehen hat.
    Mit dem Handrücken wische ich mir ein letztes Mal über die Mundwinkel, dann ertönt das Signal und ich presche los.
    Vielleicht haben Sie nicht einmal unrecht. Mein Geist verschwimmt, sobald ich kämpfe. Mein Herz bleibt ruhig, obwohl es rasen sollte und ich kann jede Bewegung genau kontrollieren. So war es schon immer gewesen. Während andere komplett die Kontrolle verloren, konnte ich mit klarem Kopf sagen, was ich tun würde. Eine Eigenschaft, die eines Schurken würdig war. So war ich auch jetzt in der Lage perfekt zu handeln. Kaum dass der erste Gegner auftauchte, brachte ich mich mit einer Explosion unter mir mit dem Roboter auf Augenhöhe. Bevor er überhaupt reagieren konnte, hatte ich seinen Schädel bereits zertrümmert. Das war ein Kinderspiel. Viel zu einfach

    Midoriya:
    Ich renne. Ich renne um mein Leben. Die anderen Teilnehmer haben sich langsam in der kompletten Arena, die wie eine Stadt aufgebaut ist, zerstreut. Von überall höre ich Geräusche, überall wird gekämpft. Ich sehe Feuer, Rauch und sehe Teile der Roboter durch die Luft fliegen. Ich renne, doch nirgendwo kann ich einen Gegner sehen, damit dem ich wenigstens ein paar punkte bekomme. Noch 10 min. Mir rennt die Zeit davon. Ich renne auf eine straßenkreuzung zu als plötzlich einer der gegner auftaucht. Groß und gefährlich steht er vor mir.... und mir fällt auf, dass ich rein gar nichts habe, womit ich ihn bekämpfen könnte. Gar. Nichts. Plötzlich explodiert der Roboter und ich sehe Kacchan, wie er kurz vor mir landet. Er lächelt mich verachtend an und rennt dann weiter. Ich schaue ihm kurz nach und wünsche mir, ich wäre einfach so wie er. Jemand, dem alles egal sein kann, weil er einfach stärker ist. Ich musste um jedes bisschen kämpfen, musste mir alles selbst erarbeiten. Ich renne weiter. Mir bleiben nur noch 7 Minuten. Mehr als die Hälfte der Zeit ist rum. Ich merke, wie panik in mir aufsteigt. Ich schlucke einmal und hoffe, die gedanken damit zu verdrängen und mich auf mein Ziel zu fokussieren: an diese Schule zu kommen. Während ich weiter durch die straßen laufe, höre ich auf einmal einen hohen Schrei. Ich laufe in die Richtung, aus der er kam und sehe das braunhaarige nette Mädchen, wie sie von einem der 1-Punkte-Gegner festgehalten wird. Das Monster hat sie fest im Griff und wirbelt sie durch die Luft, gerade so, als würde es schwung holen, um sie möglichst weit weg zu werfen. Fieberhaft denke ich nach. Was würde All Might tun? Was würde ein Superheld tun? Ich schaue mich um und entdecke einen Strick neben einer eingefallenen Häuserwand liegen. Ich schnappe ihn mir, mache eine große Schlaufe hinein und fange an, im Zickzack um die Beine des Gegners zu rennen. Mein Herz rast und mein Körper steht unter Strom, doch meine Gedanken sind nun komplett auf das, was ich tue, fokussiert. Als ich fertig bin, nehme ich mir den größten Steinbrocken, den ich tragen kann und werfe ihn mit aller mir verfügbaren Kraft gegen das Bein des Roboters. Dieser schaut zu mir, will auf mich zu kommen, doch bleibt an der Schnur hängen. Er stolpert und fällt mit einem lauten Knall zu boden. Ich kann gerade noch ausweichen, bevor er auf mich fällt und mich zerrtrümmert. Ich atme schnell und hektisch, bis mir einfällt, wieso ich diesen Roboter besiegen wollte. Wo ist das Mädchen? Wo ist sie?

    Katsuki
    Aus dem Augenwinkel nehme ich einen Hauch Minze wahr. Es ist nur ein ganz sacht er und dennoch ist er in diesem Moment das deutlichste, das ich wahrnehmen kann. Minze...frisch. Belebend...
    Und plötzlich bin ich woanders. Ganz woanders. In einer längst vergangenen, längst vergessenen Zeit.
    Die Sonne scheint auf mein Gesicht und wärmt mir sanft die Haut. Das Rauschen des Meeres, dass sich wie eine Decke um ganz Japan schmiegt, dringt an meine Ohren. Meine Ohren, die noch einwandfrei funktionieren. Ich habe die Augen geschlossen und lausche. Nehme jedes einzelne Geräusch tief in mich auf. Es war eine zeit, in der ich meine Fähigkeit noch nicht hatte. In der mein Schweiß noch nach Schweiß roch und ein Tinitus selten vorkam. Eine Zeit in der niemand etwas von mir erwartet hatte, in der mich niemand für einen Schurken hielt. Schon gar nicht er. Wir lagen nebeneinander, einer der wenigen friedlichen Momente, die wir zusammen hatten. Ich konnte seine Nähe ganz deutlich spüren. Wie ein unausgesprochenes Verprechen. Seine Stimme vermischte sich mit dem Ton des Wassers. Ich lauschte ihm, wie bittersüß jedes Wort an meine Ohren drang und sie verzauberte. Wie sein Duft verführerisch in meine Nase drang und mir das Gefühl gab Zuhause zu sein. Wie er einfach mir leben einhauchte. Minze...frisch...belebend.
    " Lass uns für immer Freunde sein Kacchan"
    Heftig schüttel ich den Kopf um mich aus der Erinnerung zu reißen. Ich brauche keine dieser Erlebnisse in meinem Kopf. Kein einziges. Das alles würde nie zurückkehren. Wir waren keine Kinder mehr. Deku konnte ich vergessen. Er ist unnütz und unfähig und doch...
    Der nächste Gegner explodierte unter mir während ich vernahm, dass wir noch fünf Minuten hatten. Fünf Minuten. Eine ewige zeit. Meine Hände begannen bereits zu schmerzen, mein Körper ist getränkt in Karamellenen Schweiß. Meine Finger zittern vor Erregung, meine Brust hebt und senkt sich ganz normal. Ich bin in meinem Element. Dem Kampf. Dem vernichten...Schurke. Mein...
    Plötzlich beginnt die Erde zu beben. Weder erschrocken noch überrascht hebe ich den Kopf und versuche herauszufinden woher dieses Geräusch kommt. Ganz nüchtern, ganz neutral. Erschreckend ruhig. Die Erde zittert, wackelt, Fenster zerspringen neben mir. Ein Erdbeben? Wohl kaum. Zumindest kein natürliches. Meine Nackenhaare stellen sich auf und mein Körper spannt sich an. Wie eine Bogensehne bin ich bereit loszuschnellen. Denn nichts anderes ist meine Aufgabe. Funktionieren und erledigen, das konnte ich.
    Und da sehe ich ihn. Gegner der Nummer vier. Present Mic hatte nicht zu viel versprochen. Es war wirklich ein gewaltiger Roboter, einer, der problemlos über alle Häuser hinweg sehen konnte. Allein sein Schädel könnte mich zehn mal beherbergen, und das war das kleinste an ihm. Ein Monster...unmöglich zu besiegen. Gebaut um Chaos und Panik zu verbreiten.
    Ich brauche mich nicht einmal umzusehen. Auch so spüre ich wie alle um mich herum erstarrt sind. Als wären sie aus Glas können sie sich nicht mehr rühren. Eis. Sie haben keine Ahnung wie sie sich verhalten sollen. Einer solchen Übermacht hatten sie sich nicht entgegen gestellt gesehen. Fürchteten um ihre ganzen Knochen. Einen Moment ist alles wie zeitlos...dann kommt plötzlich Bewegung in die Szene..Die Schüler beginnen zu fliehen..Der Roboter bringt keine Punkte also heißt es für sie abhauen. Weg hier, bloß weg hier. Das eigene Leben retten, anderswo nach Punkten suchen. Es gab sicher noch andere Gegner. Auch wenn ich die normale Masse für gewöhnlich für äußerst dumm hielt, so schien mir diese Entscheidung doch sehr rational und logisch zu sein. Auch ich wollte mich gerade umdrehen und mir lieber Gegner suchen, die Punkte brachten, als plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Es war nur ein kleiner Augenblick der mich anzog, ein Hauch Vergangenheit. Minz...grün.
    Minzgrün?
    Ja kein Zweifel!
    Einen Moment lang setzt mein Herz, das sonst immer so verlässlich ruhig schlägt, aus. Dort, unter dem Schutt eines Roboters begraben blitzen Minzgrün seine Haare hervor. Ich konnte mich nicht täuschen. Auf keinen fall. Ihn würde ich unter tausenden erkennen.
    Deku...
    Keiner scheint ihn zu bemerken und diejenigen die es tun, laufen einfach weiter. Der junge mit der Brille aus der Zeremonie fällt mir auf, er würdigt Deku eines knappen Blickes und flieht dann ohne eine weitere Tat. Das kann nicht ihr ernst sein..und so etwas wollte Held werden? Dieser scheiß nerd. Wieso musste er auch immer...
    Deku...
    " Verdammt!"
    Er macht mir meine gesamte Prüfung kaputt aber...
    " Lass uns Freunde sein Kacchan"
    Und da geschieht es wieder. Mein Geist verschwimmt und ein anderes Bewusstsein, ein kühles, tritt an seine Stelle. Jede Bewegung meines Körpers nehme ich deutlich wahr und kann sie dennoch nicht aufhalten. Mit einem gewaltigen Sprung, gestützt durch meine Explosionen, befördere ich mich vor deku. Aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie das Mondgesicht Mädchen dabei ist ihn aus den Trümmern zu helfen. Zumindest eine hat nicht den Schwanz eingezogen sondern handelt ihrem Wunsch gemäß. Nur leider tut sie das sehr langsam.
    " Hol ihn da gefälligst raus!", brülle ich sie an, doch es ist zu spät.
    Der Gegner erreicht uns. Zeitlupe. Er holt aus. Will zuschlagen. Eis. Ich hebe die Hand. Feuer. Umfasse mit der zweiten zur Unterstützung mein Handgelenk damit es nicht Splittert. Scherben. Breche. Glas. Die braunhaarige erreicht deku. Zeitlos. Sie lässt ihn schweben. Sind Sie außer Reichweite? Ende. Die Hand des Roboters nähert sich. Honig. Mein Schweiß beginnt sich zu erhitzen. Karamell. Sind Sie außer Reichweite? Mein Herz schlägt ruhig, mein Verstand ist klar. Harz. Sind Sie außer Reichweite. Ein kleiner Blick nach links bestätigt es mir. Sie sind weg. Er ist in Sicherheit. Etwas was mich nicht interessieren sollte...doch..
    Gewaltig ist der Schrei der sich aus meiner Kehle befreit. Mein Körper wird in den Asphalt gedrückt, so stark ist die Explosion die ich entfessele. Der Boden zerbricht. Ein gewaltiger Knall, die Häuser um uns herum stürzen ein. Ich spüre wie meine Haut kurz davor ist zu bersten, wie die Explosion alles auslöscht. Die Bäume verbrennen. Die Fenster bersten. Der Boden bricht. Die Häuser stürzen ein. Ich vernichte alles. Schmerz. Knall. Dann nur noch ein Fiepen. Tinitus.
    " Kacchan...Freunde..."

    Midoriya:
    Als ich zu mir komme, kann ich mich nicht bewegen. Meine Beine und mein Rücken schmerzen und mein Kopf pocht fürchterlich. Ich versuche, mich zu erinnern, was geschehen ist, doch nichts fällt mir ein. Ich versuche, mich umzusehen. „Langsam, langsam“ höre ich ein hohe Stimme neben mir. Ich schaue nach rechts und sehe das braunhaarige Mädchen, das ich retten wollte vorhin. Ich wollte sie retten...aber was ist danach passiert? Ich muss es offensichtlich geschafft haben. Mein Kopf pocht wie wild und meine Ohren fühlen sich taub an, als ich versuche, mich aufzusetzen. „Er hat dich gerettet!“ sagt das Mädchen und zeigt in eine Richtung hinter mir. Ich drehe mich um und erkenne Kacchan, wie er mit einigem Abstand zu uns steht, die Hände in den Hosentaschen. Nun sehe ich auch, wo wir sind. Außerhalb der Arena. Dort, wo ich vorhin so aufgeregt war. Dort, wo ich mir geschworen hatte, alles zu geben. Dort, wo es begonnen hatte. Ich stehe langsam und wackelig auf. Meine Beine sind wackelig und können mich kaum halten. Ich zittere am ganzen Körper, doch das ist mir egal. Ich wollte zu ihm. „Hey, ruh dich besser erstmal aus, bis die Lehrer kommen!“ sagt das Mädchen, doch ich überhöre es. Langsam wanke ich auf Kacchan zu, er bemerkt mich nicht einmal, und falle in seine Arme. An seiner Reaktion merke ich, dass er sich leicht erschreckt und diesen Schreck sofort in Wut umwandelt. Aber das ist mir egal. „Danke...Kachan“ stammele ich, während ich jämmerlich in seinen Armen hänge. Er riecht nach Karamell, so wie immer eigentlich und dieser bekannte Geruch beruhigt mich irgendwie. Er erinnert mich an unsere Kindheit. Kacchan hatte gerade erst seine Fähigkeit bekommen und war so stolz, sie allen zu zeigen. Wir liefen gemeinsam durch den Wald und er ließ kleine Äste und Sträucher explodieren. Ich habe ihn so bewundert und habe mir gewünscht, dass er niemals weggeht. Immer doch es nach Karamell. So wie jetzt. Aus der Ferne höre ich Geräusche von sich nähernden Fahrzeugen. Ich atme noch einmal den süßlichen Karamell-Geruch ein, bevor mir wieder schwarz vor den Aufen wird und ich, wie ein nasser Sack, zu Boden falle.

    Katsuki
    Verärgert betrachte ich wie Deku zu Boden gleitet. So ein Idiot. Wie hatte er erwartet ohne seine Fähigkeit irgendetwas erreichen zu können? Manchmal war er mir ein Rätsel. Noch immer halte ich die Hände in den Hosentaschen. Will nicht, dass jemand sieht, wie sie aussehen.
    Auch wenn ich es immer überspielt habe, so hat auch meine Fähigkeit ihre Grenzen. Die meisten Helden haben ein Limit, eines, dass wenn es überschritten wird, folgen hat. Sollte ich es übertreiben, fangen erst meine Haut, dann meine Muskeln und schließlich auch meine Knochen an zu bersten, als würde in mir drin eine Bombe losgehen. Damit das verhindert werden kann muss ich Tabletten nehmen und bestimmte Schützer tragen, die meinen Arm zusammen halten. Beides, das ich dummerweise vergessen habe. Ein weiteres Mal lege ich meine Blick auf den bewusstlosen deku. Der Tinitus in meinem Ohr ist noch immer präsent, ich kann kaum etwas hören, nur ein ständiges pfeifen. Wieso hatte er überhaupt teilgenommen. So würde er nicht angenommen werden. War ihm das nicht klar? Wollte er bei dem Versuch sein Leben lassen?
    Ich zische verärgert auf bis mein Blick auf das Mondgesicht fällt. Das braunhaarige Mädchen welches Deku aus der Gefahrenzone brachte. Wütend nehme ich sie mir zur Hand:" Du hast ihm gesagt dass ich ihn gerettet hab nicht wahr?"
    Die gute Hand an ihrem Kragen funkle ich sie an:" Oi Mondgesicht. Du gehst gefälligst mit ihm zur krankenstation. Und wenn er das nächste mal aufwacht, sagst du, dass du ihn gerettet hättest. Hast du verstanden? Du hast ihn gerettet Mondgesicht. Nicht ich!. Dieser scheiß nerd soll nicht denken ich würde mir sorgen um ihn machen. Am liebsten hätte ich auch ihn in die luft gejagt!"
    Das Mädchen sieht mich aus großen Augen an. Bevor sie irgendetwas sagen kann stecke ich die Hände in die Hosentaschen, steige demonstrativ teilnahmslos über den bewusstlosen deku hinweg und betrete einen der Busse

    Midoriya:
    Als ich diesmal zu mir komme, ist der süßliche Karamell-Geruch weg. Stattdessen riecht es nach Krankenhaus. Langsam öffne ich die Augen und sehe, dass ich in einem Bett auf einer kleinen Krabkenstation liege. Neben mir sind noch 2 weitere Betten und gegenüber wieder drei. Ich blinzele ein paar mal, denn meine Sicht ist irgendwie verschwommen. Ich sehe, dass auch in den anderen Betten einige Schüler liegen. „Na, geht es denn schon besser?“ höre ich eine krächzende Stimme neben mir. Die ältere Dame scheint wohl die Krankenschwester hier zu sein. Ich betrachte sie etwas genauer während ich ein „geht so“ nuschele. Nun erkenne ich sie auch. Es ist Recovery Girl. Sie hat heilende Fähigkeiten, die bei dieser Schule sicher oft gebraucht werden. „Kannst du dich aufsetzen, mein Schöner?“ fragt sie mich. Während ich das probiere, was mit ganz schönen Schmerzen verbunden ist, sagt sie: „Du hast ja ganz schön was abbekommen. Aber gut, ein Glück, dass du gerettet würdest von diesem Mädchen. Sie musste schon gehen leider, da die Auswertung bereits begonnen hatte. Aber ich soll dir alles gute von ihr wünschen.“ Ich nicke und bedanke mich, während ich versuche, mich zu erinnern. Mädchen? War es das Mädchen gewesen, das mich gerettet hatte? Ich dachte, es wäre Kacchan gewesen? Wenn ich an ihn denke, liegt mir wieder der Duft von Karamell in meiner Nase und ich habe keine Zweifel, dass er es war, der mich gerettet hatte. Die Stimme der alten Lady reißt mich aus meinen Gedanken: „Geht es dir soweit erstmal so gut, dass du laufen kannst? Jemand möchte dich dringend sehen und sich wegen der Aufnahmeprüfung mit dir unterhalten.“ Eigentlich war ich müde und mir war kalt, aber ich war neugierig, wer wohl mit mir reden wollen würde. War das sowas wie ein Vorstellungsgespräch? So etwas gab es hier eigentlich nicht. Oder... kann es sein, dass...auf einmal wird mir klar, dass ich in dem Test maximal einen Punkt gesammelt hatte. Wenn ich den Roboter denn besiegt hatte, der das braunhaarige Mädchen im Griff hatte. Ich konnte mich nicht erinnern. Auf einmal hatte ich Angst und Panik. Ich wollte nicht enttäuscht werden. Mein größter Traum war es immer, auf diese Schule zu gehen. Langsam stehe ich mit Hilfe von Recovery Girl auf und stelle mich auf meine wackligen Beine. Sie führt mich auf den langen Gang und drei Räume weiter als der Krankensaal. Mein Herz pocht wild. Viel zu wild, denn mein geschwächter Körper kann diese ganze Aufregung nicht ganz ertragen. Meine Hände fangen an zu zittern und ich bereite mich innerlich schon darauf vor, jetzt die größte Enttäuschung meines Lebens zu erfahren. Langsam öffnet sie die Tür und sagt: „Er wollte unbedingt mit dir sprechen.“ Als ich in den hellen Raum blicke sehe ich auch wen sie meint. Mein Herz setzt aus, als ich ihn sehe. Den, den ich immer vergöttert habe. All Might.

    Katsuki:
    Genervt lausche ich den Worten des Lehrers, der uns alle beglückwünscht die Prüfung zumindest erst einmal überlebt zu haben. Die Ergebnisse würden nun zusammengezählt werden und mit denen des Tests, den wir schon einige Wochen früher ablegen mussten, zusammengerechnet werden, um unsere gesamtpunktzahl zu ermitteln. Dies würde vermutlich einige Tage dauern und deswegen würden sie uns um Geduld bitten. Ich höre ihm nicht einmal richtig zu. Stattdessen schweift mein Blick umher auf der Suche nach Minze. Verdammt wieso ging er mir nicht aus dem Kopf? Es sollte mich nicht interessieren wie es ihm ging, aber ich konnte nicht verhindern, mir sorgen zu machen. Der nerd ist noch immer nicht anwesend. Vielleicht sind seine Verletzungen doch schwerer als sie ausgesehen hatten. Vielleicht musste er in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Vielleicht...ein wütende zischen entflieht mir. Was zum Teufel hatte er sich nur gedacht. Wie konnte er glauben ohne Fähigkeit etwas bewirken zu können? Er war doch nur ein scheiß normalo.
    Die Zeremonie zieht sich endlos in die Länge, doch am Ende ist es uns schließlich erlaubt zu gehen. Ich schnappe mir meinen Rucksack und werfe ihn mir über die Schulter. Da entdecke ich wieder Mondgesicht. Sie würde sicher wissen wie es Deku ginge. Mit schnellen Schritten komme ich auf sie zu, packe sie am Kragen, erneut. Erneut mit der gesunden Hand:" Wo ist er?"
    Einen Moment starrt sie mich verdattert an dann bricht sie in schallendes Gelächter aus:" Ich dachte du machst dir keine Sorgen um ihn"
    " Schnauze!", fahre ich sie an, Dampf tritt aus meiner Hand, "Wo ist er?!"
    " Auf der Krankenstation", erwidert sie, die Stimme sanft und beruhigend, " Recovery Girl kümmert sich um ihn. Er wird sicher bald wieder munter sein"
    Ich schnaube, lasse sie los und drehe mich um, die Hände in den Hosentaschen. Dieser scheiß nerd. Ein Glück...

    Midoriya:
    Wie angewurzelt bleibe ich in der Tür stehen. Ich kann nichts sagen, nichts denken, nichts fühlen. Ich kann nur zum Fenster schauen, vor dem er steht und nach draußen schaut. „Hier ist er All Might“ sagt Recovery Girl und schiebt mich ein Stück weiter in den Raum hinein. Ich höre ein tiefes Lachen und der größte Superheld dreht sich zu mir um und lacht mit mit seinem unverkennbaren Lachen an. „Komm doch näher, junger Mann!“ sagt er mit tiefer schallender Stimme. „All...Might“ entfährt es mir während ich starr und steif zwei Schritte vorgehe. „Ja, genau der bin ich“ sagt er und lacht herzhaft. „Setz dich doch, junger Mann“ Ich setze mich auf eins der Sofas, Recovery Girl und All Might mir gegenüber. „Wa-Was mache ich hier? Bin ich durchgefallen?“ frage ich zittrig. All Might lacht mal wieder mit einem Lachen, das Häuser einstürzen könnte. Er ignoriert meine Frage und sagt „Erzähl mir doch mal was von deiner Fähigkeit, junger Mann!“ Ich laufe sofort rot an. Ich schwitze. Mein Herz rast. „Emm naja...das also naja das ist so ...“ stammele ich. Wieder lacht All Might. „Alles gut, junger Mann, ich will dich doch nicht quälen!“ Etwas ernster sagt er: „Kann es vielleicht sein, dass du keine Fähigkeit hast?“ Ich schaue auf den Boden. Es ist mir peinlich. Der größte Superheld sitzt mir gegenüber und lacht über mich. Über jemanden ohne Quirk. „Wieso hast du dich hier beworben?“ fragt er mich. „Weil...weil man ein Held sein kann, mit und ohne Fähigkeit! Und ich werde das beweisen!“ sage ich wütend und fast etwas zu laut. Ich weiß nicht, wieso ich wütend bin. Aber ich bin es. „Das habe ich gesehen, junger Mann.“ höre ich seine Stimme. Ich schaue nach oben und sehe, wie er mich angrinst. Er bricht in lautes Gelächter aus, bevor er anfängt zu husten. Dampf steigt aus ihm auf und auf einmal sitzt da nur noch ein schwächlicher alter Mann mit eingefallenen Wangen. „Deswegen habe ich dich herholen lassen, junger Mann.“ sagt dieser Mann, der eben noch All Might gewesen ist. Ich traue meinen Augen nicht. Was passiert hier?
    „Ich habe vor einigen Jahren eine Verletzung erlitten, die meine Fähigkeiten immer weiter schwächt.“ sagt er, während er sein T-shirt hebt um mir eine furchtbare Narbe zu zeigen. „Meine Heldenform kann ich immer kürzer behalten.“ Er erzählt mir von seinem Quirk. Einer, der angeblich weitergereicht werden kann. Ich kann kaum glauben, was ich höre. Mein Schädel, der immer noch brummt, kann diese vielen Informationen gar nicht aufnehmen. „Und deswegen bin ich auch hier an dieser Schule.“ fährt er fort. Als er mir dann erzählt, dass er seinen Quirk „One for All“ an jemanden weitergeben will, der im Einstellungstest etwas unglaubliches geleistet hat, frage ich mich, was ich dann hier soll. „Und was... was mache ich dann hier?“ frage ich ihn zaghaft. „Junger Mann, du hast etwas getan, was ich schon lange nicht mehr gesehen habe bei diesem Test. Du hast versucht jemanden zu retten, ohne, dass du darauf geachtet hast, ob du in der Lage dazu bist oder wie viele Punkte der Gegner dir bringt. Du warst clever und nicht egoistisch. Das ist das, was einen Helden ausmacht.“ Ich kann nicht glauben, was ich höre. In meinem Körper sind alle Gefühls zusammen. Stolz, Wut, Scham, Spannung. Mir kommen die Tränen in die Augen. All Might steht auf, kommt zu mir und hält mir die Hand hin. Als ich nach oben schaue, sehe ich wieder den echten All Might. Den Helden. Er lacht und sagt: „Junger Mann. Du kannst ein Held werden! Möchtest du das?“ Ich schaue ihn an und Tränen der Freude und der Unglaublichkeit dieser Worte laufen mir über die Wangen. Ich stehe auf und nehme seine Hand. Er lacht.

    Katsuki:
    Schweiß tropft auf den Boden. Meine Haare hängen mir nass im Gesicht. Die Muskeln brennen, jeder einzelne Teil meines Körpers ist dem zerreißen nahe. Eine weiße Bandage ziert den Arm mit dem ich den Gimmick zerstört habe. Ich sollte ihn ausruhen, hatte mein Vater, der arzt war, gesagt. Meine Mutter hatte mich angeschrien und gefragt was in aller Welt ich schon wieder angestellt hatte. Nichts. Ich hatte nichts angestellt.
    Ein zischen tritt aus meinen Zähnen hervor. Die Nase gerümpft krümme ich erneut den arm, die Hantel schwingt nach oben. Ich stöhne, Schweiß tropft auf meine Finger. Ich hatte nichts mehr von Deku gehört. Wie es ihm ging. Was er machte. Wo er war. Es war mir ein Rätsel.
    " Hör auf an ihn zu denken!", ermahne ich mich selbst, strenge den nächsten Muskel an.
    Dieser Scheiß nerd. Wissen allein reichte nicht um ein Held zu werden. Wie oft hatte ich ihm das gesagt? Wie oft hatte ich ihn ermahnt? Wie oft ihn versucht davon abzubringen? Ein Held zu sein war gefährlich. Äußerst gefährlich sogar. Uns unsere Fähigkeiten waren das einzige womit wir uns schützen könnten. Ich spuckte aus. Blut mischt sich mit meinem Speichel. So ein verdammter Mist.
    Abrupt stehe ich auf und lasse die Hantel zu Boden fallen. Mein Arm schmerzt als würde er erneut explodieren. Die Bandage hat sich gelockert, es interessiert mich nicht. Hier drin werde ich noch wahnsinnig. Tage ist es nun her, beinahe eine Woche, seit der Prüfung. Ich kann nicht mehr in diesem Zimmer hocken und nichts tun. Energisch reiße ich das Fenster auf und schwinge mich kurzerhand über das Sims nach draußen. Mit meinen Explosionen koordiniere ich die Landung, jedes Mal wenn ich meine Kraft einsetze schießt ein Schmerz durch meine Arme..Mein Vater hatte recht, ich sollte mich ausruhen. Aber das kann ich nicht. Nichts ist mir so zuwider wie nichts zu tun. Deshalb schwinge ich mich über den Gartenzaun und beginne zu laufen. Zuerst ohne Ziel und ohne weg. Einfach bewegen um den Kopf frei zu kriegen. Meine Beine bewegen sich rhythmisch, mein Herz schlägt ruhig. Langsam kühlt der Wind den Schweiß auf meiner Haut. Es ist ein schöner Tag. Die Vögel zwitschern munter und der Himmel ist blau. So als würde er mitteilen wollen, dass alles in Ordnung ist. Mach dir keine Sorgen kacchan es ist ein schöner Tag.
    Ich spucke aus. Fast eine Woche war es her und noch immer ging mir dekus jämmerlicher Anblick nicht aus dem Kopf. Wie er unter dem Roboter gelegen hatte.
    Ob das Mädchen ihm mitteilte, dass sie ihn rettete und nicht ich?
    Während ich mit den Gedanken also ganz weit woanders bin, tragen meine Füße mich hinunter zum Strand, meiner täglichen Joggingroute

    Midoriya:
    Ich hatte keinem davon erzählt. Niemandem. Es wusste nur All Might, Recovery Girl und der Direktor der Schule. Nicht einmal meiner Ma hatte ich davon berichtet. Niemandem. Ich sitze in meinem Zimmer und schaue mir Videos an. Von All Might. In meiner Hand eine Hantel, die meine Muskeln stärken soll. 1 Woche. So lang ist es schon her, dass ich in diesem Raum stand und All Might mir seinen Quirk überlassen hat. Ich hatte ein Haar von ihm essen müssen, was wirklich unglaublich eklig war. Recovery Girl hatte mir erklärt, dass die Kraft sich nur langsam in meinem Körper ausbreiten würde und dass mein Körped darauf vorbereitet werden müsste. Von ihr und All Might bekam ich einen strengen Essens- und Trainingsplan. Noch immer kann ich nicht glauben, dass mir so etwas passiert sein soll. Ich glaube, ich träume noch. Jetzt in den nächsten Tagen kommt für die anderen die Auswertung, ob sie angenommen waren an der UA oder nicht. Ich brauchte mir keine Sorgen darum zu machen. Der Direktor hatte mir erklärt, dass ich „aufgrund besonderer Umstände“ auf jeden Fall angenommen sei und die ersten 2 Monate noch jeden Tag ein extra Training mit All Might hätte. Ohne diesen Vorfall wäre ich jämmerlich durchgefallen. Was will man auch erwarten von jemandem ohne Quirk?
    Ich denke an Kacchan. Ob er es geschafft hat? Wahrscheinlich schon mit seiner Fähigkeit. Aber man weiß ja nie. Was er wohl gerade tut? Wie überbrückt man diese schreckliche Wartezeit? Ich überlege, zu ihm zu gehen und ihm von meinem Quirk zu erzählen. Wie wohl seine Reaktion wäre? Ich beschließe dennoch, zu warten bis alle das Ergebnis erhalten haben, bis auch ich meine offizielle Bestätigung habe, bis ich zu ihm gehe. Ich schaue auf den Bildschirm und sehe All Might, wie er lacht. Und lächele.

    Katsuki:
    Nach gut einer halben Ewigkeit bleibe ich stehen. Schweiß rinnt meinen Körper hinab und lässt mich nach Karamell riechen. Ein seltsamer Nebenfaktor meiner Spezialität. Immer gut zu riechen war nichts unpraktisches, aber wieso musste es ausgerechnet Karamell sein? Seufzend sehe ich aufs Meer hinaus. Das Meer, dass ich schon seit meiner Geburt kenne. Wie Deku. Verdammt konnte der mir nicht einmal aus dem Kopf gehen? Ein einziges Mal? Ich schnaubte während ich mir das Shirt über den Kopf zog. Ich sollte mich abkühlen um Deku aus meinem Schädel zu bekommen. Dem Shirt folgte auch ganz schnell meine Hose. Nur in Shorts stürzte ich mich in die salzigen Fluten. Tauchte unter, spürte das angenehme nass meinen Körper reinigen. Die sanften Wellen meinen Körper umspülen. Mein Herz schlug ruhig und gleichmäßig, schien mit den Wellen zu verschmelzen. Und plötzlich konnte ich nicht anders als aus vollster Seele zu schreien. Meine stimme erhob sich wie ein donnern über die Wellen und ließ sich weit tragen, weit in den Himmel hinaus. Ich schrie bis mein Hals begann zu schmerzen und mein Herz zu brechen schien.

    An diesem Abend kam die Nachricht. Meine Mutter kam herein und wedelte grinsend mit dem Brief vor meiner Nase herum, der Absender war die Yuei. Dies war einer der wenigen Momente an die ich mich erinnern konnte, in denen mein Herz wirklich aussetzte. Mit vor Vorfreude zitternden Händen öffnete ich den Umschlag. Eine Holopalette fiel heraus, durch die der große All might mir die Aufnahme an der Yuei zusagte. Ich würde ein Held werden.

    Midoriya:
    „Izuku!“ ruft meine Ma und stürmt in mein Zimmer. Sie bleibt in der Tür stehen und wedelt mit einem Brief in der Hand umher. Als ich ihn öffne, sehe ich den Absender: UA High. Meine Hand ist zittrig, als ich eine kleine Hologramm- Kasette aus dem Umschlag ziehe. Ich lege sie auf den Tisch und sofort beginnt All Might zu sprechen. Er redet sehr viel. Er lacht sehr viel. Als die Aufzeichnung mit der mir schon längst bekannten Nachricht endet, fällt meine Ma mir weinend um den Hals. „Ich bin so stolz auf dich, mein Izuku“ heult sie in meine Schulter. Auch ich bekomme Tränen in die Augen , ich kann es eigentlich auch immer noch nicht fassen, obwohl ich es schon eine Woche weiß. Meine einzige Hoffnung ist nun, dass auch Kacchan es geschafft hat. Ich bin mit ihm aufgewachsen, kenne ihn seit meinen ersten Schritten. Ein Leben ohne ihn...das gibt es eigentlich nicht. Ich befreie mich aus dem Klammergriff meiner Ma und sage, dass ich schnell zu Katsuki gehen werde, um sein Ergebnis zu hören. Dass ich auch von meinem neuen Quirk erzählen werde, erwähne ich ihr gegenüber nicht. Zu einem passenderen Zeitpunkt vielleicht.
    Ich schnappe meine Jacke und renne los. Die Bewegung befreit. Von Gedanken, von Ängsten, von allem. Die Luft ist klar, die Dämmerung hat bereits eingesetzt. Deshalb ist es auch nicht mehr so schrecklich heiß, sondern angenehm warm. Die paar Straßen, die Familie Katsuki von unserem Haus weg wohnt, laufe ich schnell. Ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen. Aber warum eigentlich? Eigentlich ärgert er mich doch nur... Doch bevor ich darüber nachdenken kann, stehe ich vor dem Haus und drücke auf die Klingel.

    Katsuki:
    Ich vernehme die klingel doch kümmere mich nicht weiter darum. Es war 20:33. Vor einer Minute war ich zu Bett gegangen wie jeden Tag. Ich konnte es nicht leiden einen tag später oder früher schlafen zu gehen und befand mich zu exakt derselben zeit in meinem weichen Bett. Meine Eltern akzeptierten das auch wenn es sie tierisch nerven zu schien. Denn um diese Uhrzeit war mit mir nichts mehr anzufangen.

    Mitsuki (Bakugous Mutter) öffnete die Tür und wunderte sich einen Moment den Minzenen Augen Izukus entgegen zu sehen. In der letzten zeit hatten sich die Kinder nicht mehr allzu oft gesehen. Eine Schande, wie Mitsuki befand, denn sie und Izukus Mutter waren seit der Mittelschule beste Freundinnen gewesen und hatten sich für ihre Kinder eine ähnliche Beziehung gewünscht. Nur katsuki war etwas...schwierig.
    Deswegen sah sie izuku einen Moment an, verdutzt, bevor ein Lächeln sich auf ihren Lippen ausbreitete und sie ihn hereinbat.
    " Izuku es ist so schön dich zu sehen. Es ist ja wirklich so lange her"
    Sie umarmte ihn lachend und rief dann ihren Mann:" Schau mal wer uns besuchen kommt. Es ist izuku"
    Sie wandte sich wieder an den grübhaarigen Jungen und schmunzelte:" Du willst sicher zu katsuki"
    Sie holte einen Moment Luft, bevor ihre dröhnende stimme durch das Haus schmetterte:" Katsuki! Schwing deinen Arsch hier runter. Izuku ist da"
    Dabei glitt ihr Blick zur uhr:" Vermutlich schläft er Schon"

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Di Mai 07, 2024 8:06 pm